Bericht über meinen Richtereinsatz in Offenbach, 

am 24.Mai.2003

 
 
                      

Es soll nur ein Kurzbericht werden, immerhin ist die Ausstellung fast eine Woche her und wir alle sehen momentan voller Spannung nach Dortmund.
Ich hatte das Statement aber zugesagt und ich möchte mein Wort halten.
Die ausgestellten Afghanen waren von guter Qualität, sehr gepflegt, freundlich und daher ohne Schwierigkeiten zu beurteilen. Sie zeigten durch die Bank erfreuliche Ringdisziplin.
Besonders aufgefallen waren mir die 11 Vertreter des Zwingers " Agha Djari's", die - aus verschiedenen Paarungen - ein gleichbleibend hohes Niveau aufwiesen. Das zeigten schon die beiden Jüngstenklassen, 1 Rüde,"Aga Djari's Let sleeping Dogs Lie"( 7 Monate) 1 Hündin,"Aga Djari's Kick Inside" (8 Monate),
die sich schon sehr "profihaft" benahmen ohne dabei altklug zu wirken. Es waren trotzdem noch ganz normale fröhliche ( "Fast")-Babys,) die ihre vorzüglichen Anlagen schon bestens zur Schau stellten.
Die Jugendklasse Rüden (4) und die Jugendklasse Hündinnen (3) waren ausgeglichen, wobei bei den Rüden der gerade 4 Tage aus der Jüngstenklasse gewechselte "Latim von der Irminsul" ein kräftig gezeichneter Domino, alle an die Wand spielte.
Er zeigte sich fröhlich, unbeschwert und von erstaunlicher Reife, beeindruckend im Gebäude.
So konnte er sich im Stechen um den Jugend BOB sogar vor die sich vorzüglich präsentierende, leichtfüssige "Flying Angel of Shy Shooni"(14 ½ Monate) setzen.
Wie ich später erfuhr wurde er unter der Kollegin Frau Piesik Jungend-BIS, war mich natürlich sehr freute.
Bei den Rüden in der Jugendklasse war ein weiterer Vertreter sehr auffallend und berechtigt zu großen Erwartungen ,"Wind Against True Colors", der mit ungestümen Temperament
ausgestattet und nicht einfach vorzuführen ist, er muß noch ausreifen und "gesetzter" werden.(V 3).Aber dafür ist er ja auch in der Jugendklasse- älter und " ruhiger" wird er von alleine.
Die Offenen Klassen -Rüden 6, Hündinnen 10 ,- zeigten Rassevertreter von hoher Qualität, die Unterschiede zur Reihung waren teils geringfügig.
Bei den Rüden bestach der schon gut 7 ½ Jahre alte "Iquen de Jawo-Sha" durch sein jugendliches, forsches Auftreten, gepaart mit dem beeindruckenden Ausdruck des "alten", ehrwürdigen Afghanen. Gerne setzte ich ihn auf Platz eins und sprach ihm im Stechen gegen den vorzüglichen V1-Rüden der Gebrauchshundeklasse "Aga Djari's Go Your Own Way"(R.CAC) das CAC zu.
Der für mich auffallendste und sich blendend präsentierende Rüde war "Agha Djaris's
Gate to Heaven"(V 4).Hier tat es mir als Richter weh und ging mir ans Herz, dass ich ihn -
gebunden an unsere Vorschriften- wegen eines nicht sichtbaren Standardmangels- nicht
gewinnen lassen konnte
Bei den Damen überwältigte in der Offenen Klasse die erst 19 Monate alte "Duchess al
Jalalabad",(V 1) die sich um die Rangierung mit der 4 ½ Jahre alten beeindruckenden "Aga Djari's From Dusk Till Dawn"(V 2) ein hartes Duell lieferte.
Sie eroberte sich auch die Herzen der Zuschauer und erkämpfte sich das CAC im Stechen gegen die überragende Siegerin der Gebrachshundeklasse "Aga Djari's Fly with Me"(eine
Schwester der V2-Hündin der O-Klasse).

Der wahre Höhepunkt war das Auftreten der Siegerklasse.
Der amtierende Weltsieger "CH Yashun von der Irminsul" bei den Rüden, die berühmte Multi Championesse, Verbandssiegerin 2000 "CH Aga Djari's Forever in my Heart", bei den Hündinnen.
Yashun , beeindruckend mit seinem hochfedernden Gangwerk und seiner perfekten Anatomie gewann leicht im Stechen um den" Besten Rüden".
Ein optischer Hochgenuß war dann der "Kampf" ums BOB gegen die Siegerklasse-Hündin, die sich BOS erlaufen hatte.
Hier schwebte die Hündin wie eine Feder durch den Ring mit wunderschönen Bewegungen, der Rüde - wer kann es ihm verübeln- ließ sich sogar davon beeindrucken und wurde dann etwas unkonzentriert.
Mit viel Befall wurde der BOB-Sieg der Hündin quittiert.
Aufgefallen war mir ohnehin, dass die sachkundigen Zuschauer nicht mit Beifall bei den Entscheidungen geizten, was u.a. sicherlich auch die Besitzer der vorgeführten Hunde freute.
Besonders aufgefallen und begeistert hat mich, dass in der O-Klasse Hündinnen eine sehr jugendliche "Handlerin" (10,12 Jahre?) eine tolle Leistung gezeigt hat und ihre Hündin hervorragend präsentiert hatte.
Da braucht uns um guten Nachwuchs nicht Bange sein!
Beim anschließenden Studium des Katalogs fiel mir auf, dass bei vielen platzierten und "V"-Hunden der berühmte Vererber "Wind Against Ace of Base""dahinter stand. Als Vater oder
Großvater, er hat seine hohe Qalität und seinen Typ enorm weitergegeben.

Diotima Schäfer