Schon
immer faszinierten mich dunkle Afghanen
Frau
in Erika Rödde schrieb in „Hundert Jahre Windhunde“, Jubiläumsbuch , in
ihrer großen Chronik : Der Afghanische Windhund -
Entwicklung und Stand der Zucht in Deutschland auf Seite 72 :
„1967
wurde eine bis heute erfolgreiche Zucht ins Leben gerufen -
„El
Di-tschu-rahdan“ von Diotima Schäfer.“
Der
1. Teil endet mit dem Satz:
„Zu
dieser Zeit war die weiße Farbe
(Anm.mit hoher schwarzer Maske) fast zu einem Markenzeichen des Zwingers
geworden“.
Aber
ich hatte meine:
Wunschvorstellungen.........
Schon
immer faszinierten mich dunkle Afghanen – schwarz , schwarz-silber, black
and tan, black and creme.
Die
scharfgezeichnete Silhouette eines schwarzen Afghanen , durch keine andere
Farbabweichung unterbrochen ,
klar sich abzeichnend wie ein Scherenschnitt – ein ästhetischer Genuss .
Man
sah sie so gut wie nie , das gewohnte Bild war : rot (in verschiedenen
Abstufungen) mit mehr oder weniger hoher schwarzer Maske.
Die
nur ab und zu veröffentlichten
Fotos und die wirklich nur wenigen Vertreter dieser Farben waren eine
Seltenheit.
In
einem Gespräch mit Frau Edith Schniewind ,damals der „Afghanen-Papst“
(de Nuh-Belaei) , Ende der 60iger Jahre, erfuhr
ich, dass die Dunklen - schwarz oder black and tan – bei Überzahl (damals
wurden nur 6 Welpen zugelassen und eingetragen) „aussortiert“ und
eingeschläfert wurden.
Auch
sie hatte nicht den Mut , einen für
mich am Leben zu lassen und aufzuziehen .
Als
ich erfuhr, dass im Pachacumac-Zwinger (U.Schulze) im K- Wurf ein
Rüde black und tan gefallen war, bemühte ich mich sofort um ihn,
aber er war schon fest vergeben.
Als
Meike Spiegel/De Haney mit ihrer Familie dann in meine nächste Nähe zog
hatte ich Gelegenheit in engem Kontakt
mit ihr und ihrer von mir hochgeschätzten Mutter,
Frau Else Spiegel, viel über diese Farben zu erfahren – in Fotos und in
natura.
Im
Irminsul-Zwinger wurden wunderschöne schwarze und graue (blaue) Afghanen gezüchtet.
Meike
und ich fuhren gemeinsam zu Ausstellungen -
u.a. nach Brünn -
und ich hatte Gelegenheit ihren berühmten „Ahmad
Shah“ (CH./Bundessieger) und
seine Verwandschaft zu erleben.
Ahmad
Shah war ein sehr großrahmiger Rüde,black
and tan, mit beeindruckender Anatomie und hatte ein herrlich ausgeglichenes
Wesen.
Als
Meike De Haney 1972 mit seiner
schwarzen Vollschwester Rajah (aus einem späteren Wurf)
Welpen liegen hatte, habe ich mir eine schwarze
Hündin - „Irina“
(sh.Wurfchronik) ausgesucht. Vater und Urgroßvater war der bekannte
silbergraue El-Nick v.d.Irminsul.
Das
war dann der Beginn meiner „schwarzen( und grauen) „ – Zucht .
Genau
gesagt 1974 ,Vater MCH/Weltsieger
„Pan Pachacumac“. Es fielen 4,4 Welpen
, davon - zu meiner Freude -
schwarz 4,2. ( 1. L – Wurf )
„Pan“
paarte ich nochmals 1975 mit meiner silbergestromten Geisha
– in diesem Wurf gab es natürlich nur
rote und gestromte Kinder mit starker,
schwarzer Maske. 1. N – Wurf .
Irina
ist – genau genommen – die Stamm-Mutter
aller heute existierenden „el Di-tschu-rahdan’s„
über ihre erfolgreichen Kinder
- Tochter CH.
Larissa und Bruder CH Lakhon
und deren Nachkommen.
Ich
hatte mir ja vorgenommen die „Schwarzen“ populär und „salonfähig“
zu machen und ging vor allem auch auf Ausstellungen ins Ausland – wo
international eingesetzte Richter keine Vorurteile gegen diese Farbe hatten.
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Denn
- von mir sehr geschätzte, liebe
, deutsche Richterkollegen - hatten
mir damals ins Gesicht gesagt :“ schwarz ist keine Afghanenfarbe“. Obwohl
der Standard jede Farbe zulässt, es war schlicht die „Gewohnheit“.
Alfred
und Friedl Frankenberger (El Kaira) zeigten damals den sehr sieggewohnten
,schwarzen ,wunderschönen Rüden „P’ Smoke Dream“- einen
Ahmad-Shah-Sohn, „Moritz“ genannt und wir trafen uns mit
„unseren Schwarzen“ auf vielen
Ausstellungen.
Moritz
– vielfacher Champion /Weltsieger – bestach sehr durch seine Erscheinung
,Auftreten, Anatomie und Gangwerk.
Ich
selbst war unterwegs mit Lakhon
und Larissa, beide später
Champions und deren Nachkommen; es gelang uns eine Fan-Gemeinde für die
Schwarzen zu schaffen.
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Oft
erlebte ich, dass Interessenten mit festen Farbvorstellungen vor einem Wurf
standen, sich „ hell mit Maske„ oder Ähnliches vorgestellt hatten und
fasziniert von den glänzend-
schwarzen Energiebündeln - sich
spontan in einen verliebten.
Mein
späterer Richtervater Helmut Flindt sagte
mir einmal bei einer Wurfbesichtigung:
„Die Schwarzen sind immer die Besten!“
Heute
– mehr als 3 Jahrzehnte später – sind diese Farben kein Problem mehr .
Durch
Importe und das Kennen lernen vieler
Farbvarianten und Zeichnungen ,hat jede Farbe ihre Liebhaber gefunden.
Als
Richter stelle ich heute fest, dass sogar die „Dunklen“ im Ring überwiegen-
je nachdem in welcher Gegend man zum Richten eingesetzt ist.
Bestehen
die Aussteller aus hauptsächlich ausländischen Teilnehmern ,ist das
gewohnte „ Rot“ schon fast rar geworden , es
werden wunderschöne dunkle Afghanen, schwarze, schwarz mit silber
oder grau ,black and tan ,black and creme und black
and white ,vorgestellt.
Das
ursprünglich satte Rot ist meist ganz
aufgehellt – bis hin zu creme – sehr leuchtend und beeindruckend. Ganz
abgesehen von den vielen anderen Farben , blau, silber, domino in
verschiedenen Varianten -
dazu komme ich noch -, insgesamt
ein wunderschönes Bild .
Die
Liebe zu den „Farbigen“.......
Es
war Anfang der 70iger Jahre als ich das erste Mal "El Kaira’s Europa" sah.
Eine glänzend silberblaue, elegante Hündin, dunkles Gesicht –
die Farbe war sehr auffallend.
Ich
war fasziniert. Mit Begeisterung suchte ich mir im Zwinger „von Gilbahar“,
(H.u.W.Wolfsdörfer) eine blauen Welpen aus – dort hatte unser CH
Lakhon „Gonhati Bluelight
of Maiwana „ belegt , wie schon
der Name aussagte, eine blaue Hündin. Wir nannten ihn Ghazni
und er war wirklich taubenblau/silber . Ein großer, kräftiger , sehr
rennbegeisterter Rüde (LU) ,LSR Anfang 1978 verpaarte ich Ghazni
mit Geisha, 1. W-Wurf,
es kamen beide Farben, blau und silberbrindle und ein schwarzer Welpe.
Im
nächsten Wurf mit Ghazni
Anfang 1979, 1. Y – Wurf, diesmal mit
Geishas Tochter „Kismet“
silberbrindle (10 Welpen), gab es 6 gestromte, 2 grau-silberne und 2 schwarze
Babys.
Der
Zwinger „El Kaira„ züchtete durch
seine interessanten Importe (England) teils ganz ausgefallene für uns
„neue“ Farbschattierungen, die -zugleich
qualitätsvoll – sehr beeindruckend waren.
So
war auch sehr erfolgreich der hochdekorierte, champagnerblaue – wirklich Multi/Multi
Champ. „El Kaira’s“ Y’Red Command, der mich begeisterte und den
ich 1979 mit meiner
schwarzen CH
Larissa (sh.oben)
paarte und der mir einen „bunten“ Wurf brachte -
5 verschiedene Farben bei 6 Welpen .(1.
Z – Wurf ) Darunter die später sehr bekannten Schwestern – die
Domino-Hündin MCH Zahira
und die grau-silberne MCH/Bundessg.
Zarqa
.
Als
ich Ende 1982
Red’
Command mit der roten „Thazi“
nochmal als Zuchtpartner
aussuchte, gab es „normale“ Farben . Creme, hellrot, black and silber,
black and tan. (2.
F- Wurf).
1980
setzte ich den auffallenden
silberblauen MCH
El Kaira’s Blue Boomerang
mit der schwarzen Lakhon-Tochter Pamina zur Zucht ein – in diesem
Wurf - 9
Welpen – gab es 5 silber-blaue
Babys, nur eine schwarze Hündin, der Rest war cremeweiß. (2. B –
Wurf ) Der bekannteste aus dieser
Verpaarung war unser silberblauer MCH/Europasg.
Bahadur. Meine „L’s“ hatten durch
die Irminsulabstammung natürlich
auch viele Farbgene. Zusammen mit den „El Kaira-Linien“ die ebenfalls
viel Irminsulblut führten, zuzüglich durch die Importe
aus England verstärkt – ergab es für die „el Di-tschu-rahdan’s“
eine bis heute existierende Farbenvielfalt, neben den „ganz normalen „
Roten mit Maske. Interessanterweise „schluckten“ meine silberblauen
Zuchthunde das silber-gestromte Gen-
Erbe (Geisha) - brindle ist ja eigentlich sehr
dominant – diese Farbe ist völlig aus meiner
Zucht verschwunden (letzte silberbrindle Hündin 1983), alle anderen
Farbvarianten tauchen immer
wieder auf.
Durch
meine „urige“ Pachacumac-Grundlage mit den
wunderschönen
edlen
Köpfen, hatte ich nie Probleme mit dem Wesen bekommen , was man ja den
„Farbigen“ gerne nachsagte. Es waren und sind immer gute Rennhunde, das
heißt, die Rennleidenschaft ist nie abhanden gekommen- ob nun wirklich zum
Rennen eingesetzt - oder eben nur zum
Spaß zum Training.
Ebenso
geblieben ist das offene, menschenbezogene, freundliche Wesen. Das hat sich
auch nicht geändert , als ich ab 1987 verstärkt
amerikanische Blutlinien eingesetzt habe. Ich zitiere nochmals Erika Rödde
im 2.Teil meiner Zwingerchronik aus: „Der Afghanische Windhund –
Entwicklung und Stand der Zucht in Deutschland „Seite 112„...der Zwinger
„el Di-tschu-rahdan, konnte seine 1967 begonnene Erfolgsserie bis heute
fortsetzen, wobei Diotima Schäfer die verschiedensten Blutlinien einsetzte
und erfolgreich zu kombinieren wusste, immer mit dem Blick auf die
Farbenvielfalt, dabei nicht vergessend das typische Wesen und die notwendige
Substanz der Rasse.„
Ja,
das habe ich wirklich nie vergessen, meine „roten Linien„ mit dem
„Rest“ meiner „platinfarbenen „
, die ich zu erhalten suchte, -„
schwarz“ ist inzwischen eine
Zwingerfarbe - haben sich mit den damals oft umstrittenen „Farbigen“ gut
ergänzt – bis zum heutigen Tage.
Neben
den selbst
gezüchteten Hunden und deren
Ableger aus befreundeten Zwingern, habe
ich im Laufe der Jahre
– wie von Anfang an – immer wieder passende,
qualitätvolle Zuchtrüden eingesetzt, sowie mir auch Hündinnen
meiner Abstammung ausgesucht und sehr erfolgreich damit gezüchtet .
zum
Beispiel:
„Baraya
el Dschagdalpur„
(Goschadi
v. Hohenlohe x Bhadjara el Di-tschu-rahdan)
„Eleika
el Dschagdalpur„
(Habban
el Di-tschu-rahdan x Bhadjara
el Di-tschu-rahdan)
„Ashraf
Istalef„
(leider
kein Bild vorhanden)
(Ghazni
v. Gilbahar x
La Jana el Di-tschu-rahdan)
Sehr
viel später :
„Qabeli
Pachacumac„
(CH.
Orashan Pachacumac
x E’ Sherana Pachacumac)
„Chirpa’s
Alkira„
(CH
Chaabu Pachacumac x Hexe al Nihar)
wird weiter fortgesetzt
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